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Impuls für den Tag

9.4.2020

 

                          9. April 1945 Zum Gedenken an Dietrich Bonhoeffer

 

Heute vor 75 Jahren, morgens um 6 Uhr, wurde im Konzentrationslager Flossenbürg auf Befehl von Hitler Dietrich Bonhoeffer ermordet. Tod durch Erhängen lautete der Befehl.
Eine Demütigung selbst in den letzten Sekunden vor dem Tod: Dietrich musste alle Kleider ablegen, bevor ihm dann die Schlinge um den Hals gelegt wurde.

Dietrich Bonhoeffer – ich vermute, dass jeder Leser, jede Leserin dieser Zeilen diesen Namen kennt und mehr oder weniger über diesen Menschen weiß.

Er gehörte der Gruppe um Admiral Canaris an, die sich zum Widerstand gegen die Verbre­chen der Nazis zusammenschlossen. Sie versuchten, Hilfe zu geben für bedrängte und ge­fährdete Juden und bemühten sich, die Verbrechen des Nationalsozialismus zu dokumen-tieren. In großen Gewissenskonflikten waren sie bereit, auch das Attentat auf Hitler zu unterstützen. Zu groß, zu viel, zu schwer wog das, was die Nazis an Leid über so viele Länder und Menschen brachten.

Zu diesem Kreis, der im Widerstand arbeitete, gehörten auch sein Bruder Klaus (ermordet am 23.April) und zwei seiner Schwager, Freunde und andere. Sie alle wurden noch in den letzten Wochen vor Kriegsende hingerichtet.

Dietrich Bonhoeffer wurde 39 Jahre alt.

Und weil vermutlich auch jeder Leser/Leserin das wohl bekannteste seiner Gedichte aus der Haft kennt, möchte ich es ans Ende dieses Beitrags stellen. Zuvor noch einige Sätze .Es geht um das Gedicht: „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, das wir als Lied auch in unse­rem Gesangbuch finden. (hier>>>>> findet ihr den Text)
Dieses Gedicht erscheint in vielen Kalendern, auf Karten usw. Die Autorin des Buches „Dem Rad in die Speichen fallen“ schreibt dazu, dass leider vielen Menschen die Dramatik, auf wel­chem Hintergrund dieses Gedicht / Gebet entstand, nicht bewusst ist. Die schönen Sonnen­untergänge in den Kalendern mit diesen Gedanken werden dem Inhalt nicht gerecht. Johann Chr. Hampe schreibt: „…es geht in diesem Lied um die Glaubensgewissheit, auch „in diesen bösen Tagen“ in Gott geborgen zu sein. Ja, gerade jetzt dieser Tatsache sicher zu werden wie nie zuvor…“ Dieses Lied sei ein Gespräch „zwischen Kopf und Herz“.

Dieses Gedicht lag jeweils einem Brief Dietrichs an seine Eltern und seine Verlobte Maria bei. Für sie hatte er es als „Trost“ geschrieben - zu Weihnachten und Sylvester 1944 aus dem vergitterten Keller-Gefängnis der Gestapo.
Für alle diejenigen Leser unter uns, die jetzt meinen, das Dietrich Bonhoeffer ein „Glaubens­held“  ohne Zweifel und Anfechtung sei, denen empfehle ich sein Gedicht: „Wer bin ich“ zu lesen. Ich füge es ebenfalls am Ende dieses Beitrags bei.
Wer mehr über Dietrich Bonhoeffer erfahren möchte, findet sicher viele Quellen…oder er schaut bei den Links unten vorbei. Dort habe ich einiges zusam­men getragen.

Evelyn Oberacker, Liedolsheim

 

hier>>>> sind Texte von Dietrich Bonhoeffer

 

hier>>>> ist einen Vortrag (pdf) von Matthias Boch :

"Widerstandskämpfer im 3. Reich oder konsequenter Christ?"
Männertreff am  18.2.18